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Leben hinter der Zuckerbäckerfassade

Mein erstes Projekt hat mich als Fotografin sehr erfüllt. Als Ylva von ihrer Idee, die Bewohner der Karl-Marx-Allee zu portraitieren erzählte, war ich begeistert und froh, dass Sie mich gefragt hatte. Sie wollte einen Artikel für eine schwedische Zeitschrift schreiben.

Sofort dachte ich aber an mehr. Das war viel zu spannend, um nur einen Artikel draus zu machen. Zuerst haben wir Material gesammelt. Mehrstündige Treffen, viele Bilder und lange Texte. Ich habe noch alles analog fotografiert. Ein Film mit einer Mittelformatkamera (also 10 Bilder) für die Portraits und ein Kleinbildfilm (36-Bilder) für das Gebäude, die Räume und die Details des Interieurs.

Die erste Stunde habe ich jeweils neben Ylva gesessen und dem Gespräch zugehört. Als Sie tief im Gespräch waren, habe ich alles ausgepackt, aufgebaut und angefangen zu fotografieren. Wir hatten am Ende soviel Material, dass wir doch eine Ausstellung realisiert haben. Kurz danach kamen die ersten Anfragen für weitere Ausstellungen und ein Jahr später haben wir auch noch ein Buch publiziert: Leben hinter der Zuckerbäckerfassade. Die Auflage von 1.000 Büchern ist mittlerweile ausverkauft.

Mit der Ausstellung sind wir auch viel unterwegs gewesen. Die entferntesten Ausstellungsorte waren Peking und Shanghai.